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Systematisches Portfoliomanagement für die erfolgreiche Steuerung von Marktrisiken

Systematisches Portfoliomanagement: emb berät Stadtwerke maßgeschneidert bei der Optimierung ihrer Beschaffungsstrategie

Abb. Absicherungsgeschäfte Portfoliomanagement

Die EnergieMarkt Beratungsgesellschaft mbH (emb) unterstützt kleine und mittelgroße Stadtwerke sowie kommunale Energieversorger dabei, ein systematisches Portfoliomanagement aufzubauen.

Gerade die dramatischen Preisentwicklungen im letzten Jahr haben gezeigt, dass sich Stadtwerke neuen Risiko-, Steuerungs- und Optimierungsthemen öffnen müssen, um weiterhin in Beschaffung und Vertrieb erfolgreich positioniert zu sein. Durch die Etablierung eines leistungsstarken Portfoliomanagements kann eine kosteneffiziente und wettbewerbsfähige Energieversorgung auch zukünftig sichergestellt werden. emb berät maßgeschneidert zu geeigneten Prozessen und Methoden, wie man die neuen Marktrisiken erfolgreich steuern kann.

Das Vorgehensmodell umfasst die nachfolgenden Schritte:

1. Festlegung der Rahmenbedingungen

Hierzu gehören grundsätzliche Festlegungen zum Risiko- und Liquiditätsmanagement, zur Bedarfsplanung und Portfoliostruktur, zu Bewirtschaftungszeiträumen, zu Freigaben von Produkten, Märkten und Handelspartnern, zu Kundensegmenten, Volumen- und Preislimits, Risikoaufschlägen, Beschaffungsstrategien, Steuerungskennzahlen, dem Berichtswesen und weiteren Schlüsselfaktoren sowie zu den erforderlichen organisatorischen und prozessualen Maßnahmen. Dabei ist es unerlässlich, dass die einzelnen Verantwortlichkeiten und Aufgaben klar definiert und voneinander abgegrenzt sind. Ihr Zusammenspiel ist regelbasiert zu gestalten.

Vor der operativen Umsetzung der Beschaffung sollte eine Entscheidung darüber getroffen werden, welche Wertschöpfungsstufen durch das Stadtwerk bewirtschaftet und welche verdienstleistet werden sollen. Insbesondere mit Blick auf den kurzfristigen Handel und das Bilanzkreismanagement ist diese Frage zu beantworten, da der personelle Aufwand und die Anforderungen an interne Prozesse und IT-Systeme durchaus hoch sind.

2. Anpassung der IT-Systeme und Aufbau des Berichtswesens

Dies gilt insbesondere für die Software zur Bepreisung von Kundenlastgängen inklusive der Implementierung von Transferpreisen, Risikoaufschlägen und Mindestmargen sowie Werkzeugen zur Zerlegung von Kundenlastgängen in Standardprodukte unter Berücksichtigung der Risikostrategie. Ebenso müssen im Portfoliomanagementsystem die festgelegte Buchstruktur, Verbuchungsregeln und Kennzahlen zur Risikosteuerung hinterlegt werden. Das Berichtswesen sollte auf Basis der im Portfoliomanagementsystem hinterlegten Daten automatisiert erfolgen und in einem täglichen Zyklus bereitgestellt werden. Die wesentlichen Steuerungsgrößen und Risikokennzahlen sind darin gut strukturiert abzubilden. Im besten Fall bietet es zum einen für Leitungsfunktionen eine gute Übersicht des aktuellen Status und zum anderen für die operativen Mitarbeiter*innen eine gute Entscheidungsgrundlage für zukünftige Aktivitäten. Der Adressatenkreis sollte hierbei nicht zu klein gewählt werden und sowohl den Handel als auch das Risikomanagement und die Geschäftsführung umfassen.

3. Umsetzung der Terminbeschaffung

Gemäß der in den Rahmenbedingungen festgelegten Strategien wird die Terminbeschaffung umgesetzt. Dabei ist darauf zu achten, dass neueste Erkenntnisse über Kundenzugänge und -abgänge sowie ein verändertes Abnahmeverhalten in eine kontinuierlich zu erstellende Absatzprognose der betreffenden Portfoliobücher einfließen. Während Sondervertrags- und Back-to-Back-Kunden erst mit Vertragsabschluss im Portfolio angelegt werden, ist die Energiebeschaffung für Tarifkunden, deren Energiepreise auf Basis von Beschaffungskosten kalkuliert werden, über einen definierten Beschaffungspfad – meist über einige Jahre hinweg – zu organisieren.

Gegebenenfalls sind bedarfsgerecht weitere Absicherungsmethoden anzuwenden, die gegenüber zukünftigen Preisschwankungen eine höhere Preisstabilität des Portfolios sicherstellen.

4. Spotbeschaffung

Da die Anforderungen zur Bewirtschaftung des Portfolios am Spotmarkt sehr hoch sind, ist es in den meisten Fällen sinnvoll, diese Tätigkeiten – auch das Bilanzkreismanagement – zu verdienstleisten. Damit werden Aufgaben zur Bewirtschaftung des Portfolios und des Bilanzkreises gegen Zahlung eines adäquaten Entgeltes durch einen Dienstleister erfüllt; die ökonomischen Auswirkungen trägt der Auftraggeber. Für ein solches Vorgehen sprechen die komplexen Rahmenbedingungen der Spotbeschaffung (24/7-Verfügbarkeit, Akkreditierung an den Börsen, Zugang zu liquiden Spotmärkten, z. B. mehrere Broker, Fahrplanmanagement, Ausbau der IT-Systeme, ggf. erforderliche Aufstockung von Personal).

Auch bei einer Verdienstleistung des kurzfristigen Handels muss die Fähigkeit, steuernd in den Handel einzugreifen, beim Stadtwerk verbleiben, um die Gefahr einer Ergebnisverschlechterung zu mindern. Die zu verwendenden Steuerungslimits sollten sowohl das Volumen der offenen Positionen begrenzen als auch die Verlustobergrenze definieren. Das maximal zu investierende Kapital muss bereits in den Vertriebspreisen hinterlegt worden sein und somit tatsächlich verdient werden. Sollte das bereitgestellte Risikokapital zu gering bemessen und vollständig verzehrt worden sein, ist es notwendig, Preisanpassungen durchzuführen, damit das geplante Ergebnis nicht verfehlt wird.

Um die Prognosegüte zu steigern, ist es wichtig, dass neueste Erkenntnisse über die Absatzmengen unmittelbar in die kurz- und mittelfristigen Absatzprognosen einfließen. Hier sind die täglichen Prozesse so zu gestalten, dass sie einen sehr hohen Automatisierungsgrad aufweisen und ein schnelles Ergebnis liefern. Oft wird die Erstellung von Preis- und Absatzprognosen durch den Dienstleister angeboten. Sollte dies nicht der Fall sein, sind die Prognosen durch das Stadtwerk bereitzustellen – selbst oder durch Dritte, in kurzen/täglichen Aktualisierungszyklen sowie unter Berücksichtigung von Wetter-, Konjunktur- und anderen Einflüssen.

Die Kommunikation zwischen Stadtwerk und Dienstleister zum mittelfristigen Vorgehen sollte turnusmäßig mindestens einmal im Monat erfolgen. Dazu gehört, dass Limits gegebenenfalls angepasst, die Ausrichtung des Portfolios festgelegt und Preislimits definiert werden. Genauso wichtig ist es, dass spontane Abstimmungen durch den Dienstleistungsvertrag gewährleistet sind, um auf unvorhergesehene Vorfälle zeitnah reagieren zu können.

„Stadtwerke sollten im eigenen Interesse jederzeit ihre aktuelle Portfoliosituation bewerten können und in der Lage sein, aktiv Umsetzungen durch den Dienstleister zu veranlassen“, so Martin Wurm, Projektleiter Portfoliomanagement Strom und Gas, Risikomanagement der emb.

„Wir unterstützen Stadtwerke bedarfsgerecht beim maßgeschneiderten Aufbau und bei der Umsetzung eines systematischen Portfoliomanagements für Beschaffung und Vertrieb“, so Norbert Thewes, Geschäftsführer der emb: „Unser ganzheitliches Vorgehensmodell umfasst die Definition der Rahmenbedingungen, die Implementierung eines Risikohandbuches, den Aufbau eines Portfoliomanagementsystems, die Prognoseerstellung, die Bewertung von Lieferverträgen und Angeboten, die Erstellung eines geeigneten Berichtswesens für die Termin- und Spotbeschaffung sowie weitere individuelle Beratung und Unterstützung, wenn sich das Beschaffungsmodell ändert. Für eine umfassende Erstanalyse und Bestandsaufnahme haben wir relevante Themenfelder identifiziert, die in einem Vor-Ort-Gespräch mit den Verantwortlichen in Beschaffung, Vertrieb und Risikomanagement diskutiert werden können.“

Lesen Sie zu diesem Thema auch unsere weiteren Veröffentlichungen:

https://www.e-markt-b.de/themen/energiehandel
https://energie.blog/tarifsegmentierung-macht-den-energiehandel-fit-in-zeiten-volatiler-maerkte/
https://energie.blog/energiebeschaffung-emb-hilft-beim-entwickeln-zukunftssicherer-strategien/

Ansprechpartner für Energiehandel und -vertrieb sind Norbert Thewes und Martin Wurm.

Pressekontakt
Dr. Schäfer PR- und Strategieberatung
Dr. Anke Schäfer
Arno-Esch-Str. 1
18055 Rostock
Telefon: +49 381 666 58 58
E-Mail: info[at]dr-schaefer-pr.de

(Die Pressemeldung ist auch erschienen im "energie.blog" am 18.04.2023)